Über uns…

Thomas

…oder einfach Tom, wie mich viele Freunde nennen und einer, der schon viel unterwegs war; die  stete Unruhe. Zuerst waren‘s nur kleine Hüpfer; immer kehrte ich gerne zurück in den heimatlichen Stall. Trotzdem hatte ich schon damals grosse Träume von fernen Touren, doch in meinen jungen Jahren blieben sie eben nur Träume; anderes hatte vorerst höhere Priorität.

Ein Sprachaufenthalt in der französischen Metropole und der anschliessende Wechsel in die Westschweiz brachten mich in eine gewisse Unruhe. Immer wieder musste was Neues erlebt werden. Mit dem Essen kam der Appetit und mit jedem Ausflug, jeder Reise kamen bald die Fragen auf, was oder wohin der nächste Ausflug oder Reise hingehen sollte. Kaum war ich verreist, schon keimten die nächsten Träume aufs nächste Abenteuer.

Während der wunderbaren Zeit am Genfersee trat auch Chantal in mein Leben, gemeinsam ging‘s auf neue Entdeckungen und es sollten noch viele verrückte Dinge dazu kommen. Kaum hatten wir geheiratet, starteten wir zur ersten ehelichen Testrunde: Einer längere Velotour von der Schweiz nach Südafrika; schlussendlich wollten wir uns während der Hochzeitsreise ausgiebig testen. Übrigens, nach 16 Monaten hatten wir die 16’000 Kilometer geschafft und standen am Cap der guten Hoffnungen; ein toller und sehr bewegender Moment.

Dann wurde es etwas ruhiger; Familienleben mit Kindern und all den vielen weiteren Verpflichtungen standen an. Die „Reisebrötchen“ wurden etwas kleiner und es galt die nähere Umgebung neu zu erkunden.

Zuerst motorisiert, nein nicht in einem Auto, sondern mit dem Motorrad, resp. Motorrädern. Ich wollte schon immer etwas anderes als alle andern. So hatten wir nicht irgendeine Familienlimousine, sondern ein Motorrad mit Seitenwagen und nach der Geburt des dritten Sohnes folgte gleich ein zweites Gespann, so dass auch Chantal die Töff Prüfung für schwere Motorräder nachholen musste.

Eine Familienvelotour von Basel nach Amsterdam änderte bald wieder vieles; die Töffs wurden verkauft und in den nächst folgenden Jahren war ganz klar; „wir sind mit dem Velo da“ und keine Widerrede seitens der Kids! Nach den vielen Campingferien, musste ich doch über mehrere Jahre den vollgestopften Campinganhänger durch halb Europa schleppen, verabschiedeten sich unsere Kids. Das Gespann „Chantal und Tom“ blieb aber weiterhin auf Tour – mit dem Radel und leichtem Gepäck – und folgten den europäischen Flussläufen. Das Zelt und der Schlafsack wurden gegen einfache Unterkünfte getauscht; so kamen wir auch jeweils näher an die heimische Bevölkerung und viele Kontakte sind heute noch in bester Erinnerung.

Nebenbei war ich noch sehr aktiv mit den Junioren im SAC unterwegs und seit 1986 begleitete mich für die wöchigen Anlässe immer wieder der gleiche Bergführer.

Während all den vielen Lagern und Tourenwochen im ganzen Alpenraum, erzählte er immer wieder von den kanadischen Rocky Mountains und den endlosen Weiten dieses Landes. Ich konnte nie genug von diesen Geschichten mitbekommen und irgendeinmal war’s dann soweit; Alfons organisierte eine Ski- und Kanutour im Westen von Kanada. Schnell konnte ich Chantal von diesem Vorhaben überzeugen; sie reiste für die „Tour nach der Tour“ später nach. Ich holte meine alten Landkarten von Nordamerika hervor, die ich in meinen jungen Jahren extra kaufte, da ich einmal mit dem Töff von Alaska bis zum Feuerland kurven wollte, und bald begannen die nächsten Träume zu gedeihen.

Die Bergtouren, das Padeln im Bowron-Provinzpark und die Reitausflüge weckten meinen Reisehunger extrem stark, gefolgt von den Verwandtschaftsbesuchen im Osten von Kanada, die eine einzige Erkenntnis hinterliessen; hier müssen wir wieder einmal hin und zwar möglichst bald!

Am 57. Geburtstag, es war ein ruhiger Tag und wir – Chantal und ich – genossen den nachmittäglichen Kaffee, als ich ihr von meinem Traum erzählte, dass ich in einem Jahr in den Vorruhestand gehen würde und mit ihr noch einmal um die Welt reisen möchte.

Leicht geschockt kam an jenem Tag keine Antwort zurück; waren wir beide doch stark in diverse Organisationen eingebunden. Manchmal hatten wir das Gefühl, dass es ohne uns nicht gehen und alles zusammen brechen würde. Doch, nach einem kurzen Abstecher nach Marokko kam ihre Antwort: „Machen wir!“ Meiner, unser neuster Traum hat Wurzeln geschlagen!

Wenige Wochen später, es war unser 30. Hochzeitstag, kauften wir in den französischen Alpen unsere „Gazelle“; ein spezieller Camper auf der Basis von Jeep Wrangler.

Zwar benötigte die Überfuhr in die Schweiz noch seine Zeit, war mit diversen Schwierigkeiten verbunden und vorerst mussten wir unseren Velos Treue beweisen.

Ende Oktober folgte dann die erste ausgiebige Testtour nach England. Wir wollten wissen, ob wir längere Zeit mit so engen Verhältnissen zurechtkommen und das Ding überhaupt schlechtwettertauglich ist.

Die erste motorisierte Tour hatten wir überlebt, trotz Regen, Sturm und kalten Temperaturen! 🙂

Ende 2017 mussten dann Nägel mit Köpfen gemacht werden; Vorruhestand ja oder nein, oder doch nur reduziertes Arbeitspensum und vermehrt längere Reisen in Europa?

Die Erteilung des Visas für die USA machte dann alles klar; wir ziehen es durch und leben unseren Traum!

Dass wir, oder ich, alles etwas unterschätzten liegt wohl an meiner Natur. Leitete ich während der ganzen Skitourensaison noch viele JO- und SAC-Anlässe, so dass beinahe alles andere in Vergessenheit geriet.

Auch musst noch ein kompletter Hausinhalt verkauft oder entsorgt werden, was ebenfalls viel Zeit in Anspruch nahm und uns fast keine ruhige Minute gönnte. Aber, ….

….typisch für uns! Vielleicht brauchen wir‘s einfach so!

Thomas

 

Chantal

Nun, im Gegensatz  zu Thomas war ich schon sehr jung unterwegs, sei es in Jugoslawien, Spanien oder Italien. Mit 17 ging ich sogar alleine in die Bretagne (Frankreich) und mit 19 zum ersten Mal nach Südafrika. Reisen war schon immer meine Leidenschaft.

Mit 25 Jahren lernte ich in einer SAC-Hütte Thomas kennen. Als Hochzeitsreise (im 1987) wünschte sich Thomas meinen Vater kennenzulernen, der unterdessen in Südafrika lebte. Die Reise mit Flugzeug – zu langweilig, per Auto – zu teuer, trampen – hatte mein Bruder vor kurzem gemacht, Thomas schlägt vor mit dem Velo. Ok, war meine Antwort; ich hatte früher ein Fahrrad, das aber meistens im Keller hing. Da ich aber damals sehr sportlich war und wettkampfmässig schwamm, sah ich kein Problem.

Und so radelten wir 16‘000 km (Oktober 87 – 1. Jan. 89) von Reinach zum Kap der guten Hoffnung, bzw. zu meinem Vater.

Danach waren Kinder angesagt. Als Etienne 16 Monate alt war,  verreisten wir für 2 Monate nach Neuseeland. Zuerst mit dem Velo, anschliessend mit einem Mietauto, da Etienne hinten auf dem Kindersitz die ganze Zeit über heulte.

Als Francois 2 Jahre alt war, bereisten wir mit einem Wohnmobil Marokko und gleichzeitig die letzte längere Reise ausserhalb Europa.

Danach war Schule angesagt und um uns wurde es ruhiger, bzw. unsere Reisen beschränkten sich während den Sommerferien in Europa; zuerst mit Motorrad und Seitenwagen, danach mit Velo und Anhänger. Mit unseren 3 Kids haben wir viele Abenteuer erlebt, u.a. von Basel nach Amsterdam, von Hamburg nach Berlin, von St. Moritz nach Wien, oder gar in England.

Nachdem unsere Kids langsam erwachsen wurden, ging es weiterhin per Velo auf Reisen, aber ohne Kids, Anhänger, Zelt, Kocher, etc. Nur mit 2 Velotaschen und Übernachtungen in billigen Herbergen. Zuerst nur eine Woche, dann zwei, drei…. Ich konnte die Kids doch nicht so lange alleine lassen.

Als Thomas mir vor ein wenig mehr als 1 Jahr an seinem Geburtstag bekannt gab, dass er sich nächstes Jahr pensionieren lassen und auf Weltreise gehen will, war ich zuerst richtig sprachlos. Erst nach meiner Reise mit Helene nach Marokko konnte ich definitiv zusagen.

Geplant war die Reise mit einem Jeep Wrangler und einem Gazelle-Aufbau, da meine Gesundheit kein längeres Radeln mehr erlaubt. Diesen kauften wir an unserem 30sten Hochzeitstag.

Somit konnten wir die Planung beginnen.