Month: June 2021

Zwangspause macht alles neu!

Anfangs 2021 hatten wir wieder die Möglichkeit (Corona-Pandemie), die angestauten Arbeiten an unserem Jeep in der heimatlichen Werkstatt in aller Ruhe zu erledigen.

Ganz oben auf der Wunschliste stand die Änderung an der Hecktür, wo wir das schwere Gewicht des Ersatzrades (40 Kg) und des zusätzlichen Racks oberhalb des Reserverades auf eine getrennte Abstützung umgebaut werden soll.

Ebenfalls standen erneut kleinere Reparaturen und der Tausch gewisser Teile an.

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Standby….

>Bilder ganz unten!

….oder war es ein verlängerter Winterschlaf? Bei unserer Rückkehr kurz vor Weihnachten (2020) waren wir voller Zuversicht, dass der ganze Corona-Spuck bald vorbei sein würde. Zwar legte die zweite Infektionswelle bereits wieder vieles still und versetzte das menschliche Zusammensein in einen Kriechgang.

Bei unserer Rückkehr aus dem südlichen Europa hatte ich mir (Tom) einiges vorgenommen und als Schneesportfan träumte ich bereits von vielen Schneesportlagern, wo ich mich als Jugendleiter einsetzen lassen wollte. Dass diese Lager bereits schon seit längerer Zeit abgesagt wurden, zog ich vorgängig kaum in Betracht und war, beim Durchstöbern von irgendwelchen Suchanfragen von Schneesportleitern, leicht enttäuscht. Somit verabschiedete sich meine Wintersaison noch bevor sie begonnen hatte. Unser Reisebudget erlaubte mir, ohne auf irgendeine Einnahmequelle zurück zu greifen, keine Neuanschaffung einer kompletten Wintersportausrüstung.

So begnügte ich mich mit Wanderungen in der näheren Umgebung und wenigen Biketouren. Nebst den Trekkingschuhen stand mir noch mein altes Bike zur Verfügung, so dass mir bei schönem Wetter doch ein paar wunderbare Touren durch den winterlichen Jura gegönnt waren. Leider versagte mein alt geliebtes Bike kurz nach Ostern seinen weiteren Dienst und mit gebrochener Kettenstrebe lassen sich keine weiteren Ausflüge durchführen. So wurde ich definitiv zum Wanderer.

Für unseren Jeep hatten wir uns bereits wieder ein paar weitere Anpassungen und Änderungen vorgenommen. Bei unserer Rückkehr stand der, als Schnäppchen gekaufte Reserveradträger bereits in der Werkstatt bei meiner Mutter zur Montage bereit. Das bestehende Reserverad ist für den Originalträger an der Hecktür einfach zu schwer und diese Belastung verursachte immer wieder Probleme mit dem Schliessmechanismus der Türe. Nebst weiteren kleineren Reparaturen am Camping-Kit planten wir ebenfalls den Wechsel der Markise vom Aufstelldach. Die bald dreijährige Nutzung hinterliess Spuren am Zeltstoff und durch den Abrieb war es nicht mehr überall komplett dicht.

Während sich Chantal ihren medizinischen Problemen und Abklärungen widmete, vertiefte ich mein Können in der Planung der Rahmenverlängerung unseres Grundfahrzeuges, so dass wir den neuen Reserveradträger entsprechend montieren konnten. Die technischen Zeichnungen waren bald erstellt, doch schon bereitete uns die Materialbeschaffung eine weitere Hürde; Klein- und Privatkunden werden von den Händlern nur ungern oder gar nicht beliefert. Schlussendlich halfen frühere Beziehungen weiter. Zwar standen für uns manchmal nicht nachvollziehbare Aufschläge für die Kleinbezüge in Rechnung, aber meinem Werk der Rahmenverlängerung konnten sie nichts mehr anhaben. Unter andern benötigte ich 20 Schrauben einer gewissen Grösse und Festigkeit und musste zähneknirschend das Paket mit 100 Schrauben akzeptieren.

Dass solche Bastelarbeiten, die exakt für ein bestehendes Produkt konstruiert werden müssen, oft Lehrgeld kosten sollte fast selbstredend sein. Bei einem falsch zusammen geschweissten Teil bedeutet dies oft nur noch die Entsorgung in der Schrotttone. Trotz den Fehlern während der ganzen Konstruktion um die neue Aufhängung am Autoheck machte mir die ganze Arbeit viel Spass, und ich war fast etwas enttäuscht als die Arbeiten erfolgreich beendet waren. Die weiteren Kleinarbeiten verzettelten mich zeitlich und immer wieder standen nach der Lösung eines Problems zwei weitere an; oder noch grössere, die ebenfalls gelöst werden mussten. Doch Zeit hatte ich mehr als genug, den die Restriktionen um die Corona-Pandemie schienen nicht aufzuhören und von der Obrigkeit folgten eine Vertröstung nach der anderen. Für Reisen wahrlich ein schlechter Zeitpunkt!

So widmete ich mich einem ganz neuen Experiment und versuchte es in der Baumpflege. Schon bei meinen Wanderungen rund um Aesch begutachtet ich immer wieder die unterschiedlichen Baumschnitte und wie geschnitten wurde. In unserer Erbgemeinschaft befindet sich noch ein Stück Land, auf welchem Kirsch- und Apfelbäume stehen, und ihre letzte Pflege lag schon über fünfzehn Jahre zurück. Mutig schritt ich zur Tat und lichtete die Bäume stark aus, schnitt das tote Holz komplett heraus und verkleinerte das Aussehen sowohl in der Höhe als auch in der Breite. Die zukünftigen Fruchterträge spielten eine untergeordnete Rolle, da wir diese alten Bäume nicht mit chemischen Mitteln behandeln wollen und somit kaum Top-Früchte ernten können. Jedenfalls bin ich gespannt, wie sich die Bäume nach meinem Schnitt wieder vitalisieren und ob sie und noch für ein paar Jahre mit ihrer Blütenpracht erfreuen werden. Zusätzlich werden sie sicher noch ein paar Kilo CO² binden und den schlechten ökologischen Fussabdruck unseres mobilen Heims verringern.

Auf Ostern hin wurden in vielen Ländern die Restriktionen erneut verschärft, und die Behörden hatten vor einer dritten Krankheitswelle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einen riesen Respekt. Da waren die schweizerischen Massnahmen in Bezug auf das ausländische Umfeld gerade harmlos und erlaubten uns relativ grosse Freiheiten. Doch diese schweizerische Lockerheit hatte auch seinen Preis: Kaum bei jemanden zu Besuch, schon meldete sich der kantonale Krisenstab und auferlegte mir eine zehntägige Quarantäne. So schnell kann es manchmal gehen, schon steht man mitten im Geschehen und ist gefangen im eigenen Zimmer mit äusserst kurzem Auslauf.
….übrigens, mein zweiter Geburtstag in Quarantäne! Na dann; prost und alles Gute für die weiteren Vorhaben.

Auffahrt und Pfingsten war in Mitteleuropa eher eine feuchte Angelegenheit und für Ausflüge kreuz und quer durch die Schweiz eher unpassend. Die warme und trockene Stube in Alain’s Wohnung zogen wir den nassen Camps vor, zumal die Temperaturen wieder sanken und ab 1300 Meter Schnee fiel.

Noch vor Pfingsten ging es für uns beide bald einmal zur ersten Corona-Impfung, gefolgt von der zweiten Impfung und wir hofften, dass dank diesem Impfstoff in den Blutbahnen, unser Abenteuer bald einmal weiter gehen kann. Doch, weit gefehlt, die behördlichen Mühlen mahlen zeitweise sehr langsam, neu Varianten und Erkenntnisse tauchten auf und erneut war viel Geduld gefragt. Wir planten auch sehr viel an neuen Reisezielen und mussten immer wieder „klein beigeben“; es gab einfach keine Sicherheit irgendetwas ausserhalb Mitteleuropa zu planen. Für Individualtouristen steht die Welt beinahe still!

Tja, wir wären eigentlich bereit – der Jeep gepackt und wir in den „Startlöchern“.