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…und die liebe Technik

(Die Infos sind fortlaufend aufgeführt und enthalten z.T. sehr interessante Details. Einfach durch scrollen für mehr Details.

Technische Nachwehen nach Marokko-Reise!
1. April 2025 / 224‘021Km / 16. April 2025 / 225‘703 Km
Die Reise durch den Maghreb-Staat Marokko belastete unseren Jeep erneut. Nebst den beiden Ölwechseln während und gleich nach dem Wüstenabenteuer, gaben verschiedene Kleinigkeiten erneut Probleme oder traten neu auf. Im Armaturenbrett leuchteten jedenfalls diverse Kontrolllampen, die eigentlich dunkel sein sollten. Die dauernden Erschütterungen und täglich harten Einsätzen forderten ihren Tribut.

Nebst der Airbag-Störung seitens Fahrer/Lenkrad, gesellte sich bald auch eine temporäre Störung des ABS-/ESC-System und des TPMS (Reifendruckkontrollsystem) dazu.
Das automatische Schaltgetriebe verrichtete seine Arbeit teilweise nicht richtig oder bei kaltem Zustand überhaupt nicht wunschgemäss. Hier half ein Überfüllen des oberen Ölniveaus um einen Liter. Diese Abhilfe wurde auf Anraten von Peter Pauli/Allrad Pauli getätigt. Das Problem trat anschliessend nicht mehr auf, d.h. normale Funktion.
Mechanische Geräusche im vorderen Fahrzeugbereich machten sich ebenfalls bemerkbar.
Wegen dem schlechten Wetter während der Heimfahrt wurden Kontrollarbeiten ausgelassen und so bremsten wir auf den letzten Kilometer an der hinteren linken Bremse ohne Bremsbelag; d.h. Eisen auf Eisen.
Obwohl wir teilweise auf fast unmöglichen Wegverbindungen unterwegs waren, gab es – mit einer Ausnahme – keine äusseren mechanischen Schäden. Bei einer Flussdurchfahrt wurde die hintere Einstiegsleiter des Campingabteils durch einen Stein stark verbogen und konnte während der Reise nicht gerichtet werden.
Die vielen Sandstürmen setzten dem Fahrzeug ebenfalls stark zu. Den Sand oder Staub wird man wohl nie mehr ganz entfernen können.

Die Fahrzeugreinigung nahm in der Schweiz viel Zeit in Anspruch und war schlussendlich nur eine oberflächliche Reinigung. Immer wieder entdeckte man sandig oder staubige Stellen, obwohl vor kurzer Zeit gereinigt. Die Kabelbäume konnten kaum richtig gereinigt werden.
Im Motorraum lösten sich die Schutzrohre der elektrischen Kabelverbindungen auf, d.h. sie waren teilweise so spröde, dass sie bei der kleinsten Berührung zerbrachen (Laufleistung Fahrzeug und thermische Beanspruchung).

Folgende Arbeiten wurden durch mich (Tom) erledigt:

    • Komplette Fahrzeugreinigung aussen und innen, inkl. Ausrüstungsgegenstände.
    • Wellrohre (Schutzrohre Kabel) im Motorraum ersetzt, wo zugänglich.
    • Räder gemäss Wartungsplan umgesetzt.
    • Erneuern aller Bremsbeläge.
    • Erneuern der hinteren Bremsscheiben.
    • Abschmieren der Achsschenkelbolzen.
    • Reinigen und pflegen der Gummimanschetten und –schütze.
    • Richten der hinteren Einstiegsleiter (Einstieg Campingabteil).

Arbeiten durch Allrad Pauli/Oy-Mittelberg (Allgäu)

    • Kabel im Lenkrad ersetzt; Litze gebrochen = Airbag-Störung
    • Radlager vorne rechts ersetzt (Lagerspiel = ABS-Störung)
    • Schubstange der Lenkung hatten beide Lager übermässiges Spiel (mechanische Geräusche) und wurde ersetzt.
    • Handbremse konnte, infolge defektem Nachstellmechanismus, teilweise nicht mehr richtig angezogen werden. Schwachpunkt Jeep; wurde ersetzt.
    • Hinterachse links; oberer Federring abgebrochen. Neues Federnpaar an Hinterachse.
    • TPMS (Reifendruckkontrolle) wurde defekter Reifensender ersetzt.
    • Beim Getriebe wurde eine andere Software aufgespielt. Bei Pauli gibt es zwei unterschiedlich Softwaren fürs Getriebe, wo die Schaltpunkte anders gelegt sind. Geladen war die sportlichere, nun wurde jene zum Cruisen geladen, d.h. das Höherschalten erfolgt bei niedriger Motordrehzahl. Wow, ein anderes Fahrgefühl im Automatikbetrieb; fast, als würde ich manuell schalten. 🙂

 

Service und Wartungen in Marokko

      • Dezember 2024 / Agadir; Service am Motor / Km 213‘452
      • Januar 2025 / Sidi Ifni; allgemeine Fahrzeuguntersuchungen und Räder umsetzen / Km 215‘735

Das Fahren in der Wüste belastet ein Fahrzeug mehr als im normalen Strassenverkehr und dies wird in der Betriebsanleitung auch entsprechend berücksichtigt, d.h. die regelmässigen Wartungsintervalle halbieren sich. So war auch unser Jeep ab Merzouga einer erhöhten Belastung ausgesetzt und der erste Sandsturm belastete auch die weiteren Systeme. Nebst dem Motor war der Luftfilter entsprechend mit Sand zugesetzt. Unser Jeep besitzt einen waschbaren K&N-Luftfilter; nach der Reinigung und Trocknung wurden die Lamellen wieder sorgfältig eingeölt. Anschliessend ging es zur Jeep-Niederlassung in Agadir, wo das Motorenöl und der Ölfilter ersetzt wurden. Erstaunlicherweise war dort der Ölfilter für unseren Dieselmotor vorrätig.

Nach dem zweiten Wüstenausflug erfolgte erneut ein Fahrzeugcheck, wo sämtliche Ölstände überprüft und ggf. ergänzt wurden. Die Verschmutzung des Luftfilters war nicht sonderlich stark, so dass dieser nicht gewaschen werden musste.
An der Frontachse wurden die Achsschenkel abgeschmiert und sämtliche Gummimanschetten an der Vorder- als auch Hinterachse gepflegt.
Die Bremsbeläge auf ihre Abnutzung überprüft, was ein baldiger Wechsel der hinteren Bremsbeläge offenbarte.
Nach der visuellen Überprüfung aller Befestigungsschrauben und Anbauteile wurden noch die Räder gemäss des Betriebshandbuch umgesetzt.
Die dauernde Störung des Fahrerairbags konnte nicht beseitig werden. Vermutlich waren die Holperfahrten für die feinfühlige Sensortechnik doch zu viel. Hoffen wir, dass der Airbag nicht ungewollt auslösen wird.

30. November 2024 / Roquetas de Mar (Almería)
209‘609 Km / neue Bremszangen Hinterachse und kleinere Wartungsarbeiten
Trotz der wagen Empfehlung des Mechanikers der Jeep-Werkstatt in Cartagena traute ich der hinteren undichten Bremszange nicht mehr; dort tropfte immer mehr an Bremsflüssigkeit aus. Da solche Bremszangen selbst für den offiziellen Jeep-Händler schwer zu erhalten sind und bei der Lieferfrist unbestimmt stand, entschloss ich, diese Teile direkt bei einem deutschen After-Market-Anbieter zu bestellen, wo diese vorrätig waren und mir ein Expressversand angeboten wurden.

Nach drei Tagen traf das ersehnte Paket in Spanien auf dem Campingplatz ein und sofort ging es an die Arbeit. Beidseitig wurden die Bremszangen ersetzt, die Führungsbolzen gepflegt und mit Chantal’s Mithilfe das Bremssystem entlüftet.

Weitere kleinere Wartungsarbeiten standen ebenfalls an und für unsere Weiterfahrt setzten wir unsere Räder gemäss dem Wartungsbuch um. So sollten wir für die spanischen Sierras – der Testfahrt – und Marokko gerüstet sein.

 

Abspecken
Herbst 2024
Nach den Problemen mit den Radlagern, die u.a. die Ursache beim Gesamtgewicht des Fahrzeuges hatten, oder haben, entschlossen wir uns, unsere „RuGa“ leichter zu machen. Den ganzen Innenausbau gestaltete ich (Tom) bis anhin aus Stahl und Siebdruckplatten. Der Vorteil war, dass ich den Stahl selbst bearbeiten und schweissen konnte und bei der Wahl der Siebdruckplatten wählte ich immer die stabilsten Dicken. So hatten wir schon ein ordentliches Gesamtgewicht ohne jegliche Zuladung. Schlussendlich lagen wir mit der ganzen Zuladung rund 200Kg über dem zulässigen Gesamtgewicht! Weiterlesen