Wartezeit …..

Bilder ganz unten!

….Wartezeit? Wartezeit gibt es vor einer grossen Reise wohl immer, ob es sich nun um eine organisierte Reise handelt oder alles selbst und individuell vorbereitet wird.

Obwohl wir dieses Mal organisiert durch Südamerika reisen werden, beschäftigte uns die Fortsetzung unserer Weltumrundung schon seit dem Frühjahr. Nebst den technischen Anforderungen und Änderungen an unserem Auto, mussten wir uns auch mit vielen administrativen Angelegenheiten intensiv auseinander setzen.

Für uns werden die nächsten sechs Monate in Bezug auf die Reiseart zwar „Neuland“ sein und vieles wird nicht so sein, wie wir dies in den letzten vier Jahren erlebten. Als Vorteil erachten wir bei der momentanen Weltsituation, dass bei Extremsituation wir nicht auf uns alleine gestellt und der Willkür der Behörden ausgesetzt sind. Die im Ausland erlebte Covid-Pandemie lernte uns einiges; in dieser Zeit erlebten viele Individualtouristen chaotische Situationen.

Dass das Mit- oder Teilorganisieren an dieser Gruppenreise eine intensivere Auseinandersetzung mitherbrachte, liess die Vorfreude bald aufleben und wir konnten den Abreisetag kaum erwarten. Doch schon beim Bearbeiten der ersten Tage des Roadbooks kamen bei uns gewissen Ängste auf, dass die Tagesetappen für uns einfach zu weit sind. In den letzten Jahren konnten wir uns ganz auf die eigenen Bedürfnisse ausrichten und genossen die unabhängige Spontanität.

Jetzt sind wir fürs erste einmal gespannt, was da alles auf uns zukommen wird; negative Reiseerlebnisse gibt es keine und die letzten Reiseberichte früherer Reisen der gleichen Organisation waren alle sehr positiv.

Rückblickend war es eine spannende Zeit. Mussten wir nach der Rückkehr aus England, resp. Deutschland uns noch ordentlich organisieren. Für gewisse Sachen wurde es zeitlich plötzlich sehr eng. Die Covid-Erkrankung trug das ihre noch dazu bei und legte uns gleich für ein paar Tage ins Bett, statt mit dem Schraubenschlüssel zu hantieren.

Nach der Genesung erhielt unser Jeep bei Offroad Böhlen in Thun neue Reifen, Federn, Dämpfer und für die nächsten beiden Jahren die amtliche Bewilligung (MFK), um auf den öffentlichen Strassen wieder herum fahren zu dürfen. Für weitere fahrzeugspezifische Änderungen reichte es nicht mehr, da das Material in der gewünschten Zeit nicht verfügbar war.

Wenige Tage später wurde bei Allrad Pauli/Allgäu das schadhafte Getriebe ersetzt, so dass dieses in Zukunft zu keinen weiteren Problemen mit irgendwelchen Überhitzungen zu Einschränkungen führen sollte.

Die restlichen Anpassungen und Änderungen wurden bereits vor Reise nach England ausgeführt und funktionierten zur vollen Zufriedenheit. Die geänderte Motorsteuerung konnten wir leider auf den europäischen Strassen nicht testen, da keine Strasse auf 4‘000 Meter hinauf führt.

An der neu aufgebauten Inneneinrichtung mussten wir nach der Kurzreise nur noch Kleinigkeiten anpassen. Mehr Kopfzerbrechen bescherte uns die Tatsache, dass das Auto für den Transport nach Südamerika blickfrei sein muss und alle persönlichen Gegenstände in Schränken oder anderen Behältnissen verstaut sein müssen. Schlussendlich musste die ganze Ausrüstung im Innern noch seetauglich vertäut sein, so dass man mit dem Auto ein Looping hätte fahren können. 😉

Alleine (Tom) ging es mit dem Autoreisezug am letzten Septemberwochenende nach Hamburg. Die x-hundert Kilometer deutsche Autobahn ersparte ich mir und zog die entspannte Reise im Liegewagen der ganzen Hektik auf der Strasse vor. Der Jeep reiste quasi im Handgepäck hinten auf dem Transportwagen mit.

Ausgeruht steuerte ich dem Hamburger Hafen entgegen und vermisste schon nach den ersten Kilometer Chantal’s Navigationskünste. Entsprechende Irrfahrten folgten bei jeder dritten Kreuzung.

Beim Spediteur im Hafen erfolgte gleich die erste Ernüchterung; der Tank war noch zu voll! Was in der dritten Welt mit einem Schlauch erledigt worden wäre, bedarf in Deutschland eins Termins und entsprechender Einrichtung (Pumpe). So blieb mir schlussendlich nur noch die schlechteste Option übrig und 250 Km Autobahnfahrt, so dass die Füllanzeige des Dieseltanks sich in der richtigen Position befand.

Die Fahrzeugabgabe war anschliessend ein einfaches Prozedere; nach den administrativen Arbeiten folgte die Abnahme des Jeeps und alles war soweit in Ordnung. Selbst der provisorisch eingezogene Zwischenboden für die Raumerweiterung im unteren Teil des Campers wurde akzeptiert.

Zu guter Letzt wollte ich noch ein paar Fotos von unserem Auto nach der Abgabe machen. Leider waren auf meinen Aufnahmen zu viele andere Fahrzeuge mit drauf, so dass ich alle getätigten Fotos unverzüglich löschen musste. Harte Sitten im Hamburger Hafen!

Die wenigen Wochen, die uns in der heimatlichen Schweiz verblieben, nutzten wir noch für viele Besuche bei Familie, Bekannten oder bei Vereinsanlässen. Aber auch Arbeiten und Hilfen bei der Familie füllten uns noch entsprechend aus.

Während unser Jeep seinem Ziel in Zarate/Argentinien entgegen fuhr, setzten wir zu Hause zum Endspurt an. Alles, resp. die restlichen persönlichen Sachen mussten noch in die Taschen gestopft und noch viel Papierkram erledigt werden.

Mit den letzten Tagen stieg auch die Nervosität und die Spannung immer mehr an; unser Jeep sollte bereits in Zarate/Argentinien im Hafen stehen und wartet auf unsere Ankunft.

Tja, endlich geht es weiter – wir freuen uns unheimlich auf den südlichen Sternenhimmel und die sommerlichen Temperaturen.