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…Schotterpisten auf Fuerteventura
Da Marokko seit 2 Jahren für touristischen Individualverkehr faktisch nicht mehr bereisbar ist, suchten wir unsere Wüstenerlebnisse auf den westlich vorgelagerten kanarischen Archipels. Und, auf Fuerteventura wurden wir mehr als nur überrascht. Gegenüber den anderen kanarischen Inseln, weist Fuerteventura durch seine lange zurückliegende vulkanische Geschichte ein etwas anderes Bild auf, und oft erinnert die Landschaft an Gebiete, die der Sahara angrenzen oder in ihr liegen. Nebst dem spanischen Verkehrsrecht kommen noch die touristischen Abwägungen hinzu, so dass nicht alles gleich mit einem Verbot belegt wurde. So werden ganze Gruppen von Touristen mit ihren ATVs und Quads auf bewilligten Pfaden durch Naturpärke oder schützenswerte Gebiete geführt. Diese Routen stehen selbstverständlich auch Individualreisenden mit ihren Fahrzeugen offen. Ausserhalb der Regional- und Naturpärken, was eigentlich für ganz Spanien zutrifft, dürfen alle befahrbaren Wege benutzt werden, wo dies nicht ausdrücklich verboten ist oder der Grundstückbesitzer dies nicht zulässt. Dagegen sind bei Nationalpärken die Restriktionen sehr einschränkend und entsprechend überwacht.
Zurück nach Fuerteventura; seit Island sind wir fast süchtig nach den Schotterpisten. Nach vielen Kartenstudien fanden wir immer wieder Wegverbindungen fernab jeglicher Stassen mit festem Belag und erreichten so Gegenden, wo vermutlich nur die Einheimischen die richtige Abzweigung kennen. Nebst den vielen Motorrad- und Quadfahrern, die an Wochenenden durch die weite Landschaft huschen, waren wir oft alleine in dieser wüstenähnlichen Landschaft unterwegs.
Bereits im Süden überraschte uns der „Parque Naturale del Jable“, wo interessante Wege offen waren und wir uns durch den Sand wühlen durften. Nach den Touristenhochburgen im Südosten holperten wir über unzählige Pisten durch weite Täler dem Meer entgegen. Weiter nördlich, d.h. an der Ostküste südlich von Puerto del Rosario, dem Hauptort von Fuerteventura, schlängelten wir über ATV-Wege der Küste entlang und verblüfften nicht nur die wandernden Touristen.
Auf der Westseite konnten wir, bis auf wenige Ausnahmen, fast der ganzen Küste entlang folgen und erreichten abends immer wieder traumhafte Übernachtungsorte in irgend einer Bucht. Zu unserer Überraschung konnten wir auch verschiedene Wege, die auf unserer Karte als Wanderwege verzeichnet sind, mit unserem Jeep sehr gut befahren. Bei anderen eingezeichneten Wegen mussten wir jedoch klein beigeben; zu ausgewaschen waren die noch ersichtlichen Wegspuren und grosse Steinbrocken verunmöglichten unsere Durchfahrt. Dagegen konnten viele Hügelzüge auf den vorhandenen ATV- und Quadspuren mühelos mit unserm Jeep bewältigt werden.
Ja, es gäbe auch ausgebaute Strassenverbindungen auf Fuerteventura, doch die machen mit einem Allradfahrzug nur halb so viel Spass. Mit einer guten Karte, wir sind mit der Karte von Locus-Map unterwegs, einem nicht zu hohen und breiten Fahrzeug mit Geländeuntersetzung stehen viele abenteuerliche Wege offen.
Klar, auch wir mussten immer wieder umdrehen und einen neuen Weg suchen. Doch wir hatten unseren Spass dabei und fühlten uns fast wie in der Wüste; nur im Kleinformat.